Im Rahmen des portuguese prison photo project sind zwei Tagungen geplant.
Eine erste steht im Zusammenhang mit dem 50. Jahrestag der Nelken-Revolution vom 24. April 1974 und ihrem Einfluss auf die Gefängnisse und Haftregime in Portugal. Sie ist verbunden mit der Eröffnung der neuen Ausstellung des portuguese prison photo project in Portimão und wird am drauffolgenden Tag weitergeführt.
Die zweite für Ende Oktober 2024 in Porto geplante Tagung behandelt die Haftregime und die Gefängnisarchitektur.
Konferenz über Gefängnisse und Haftregime in Portugal: vor und nach 1974
19. und 20. April 2024
Auditorium des Museu de Portimão
Am Eröffnungstag der Ausstellung the portuguese prison photo project, am Freitag, 19. April 2024, wird anlässlich einer ersten Folge von Vorträgen die Themen der Gefängnisse, der Haftregime und des Lebens in Haft vor der Revolution von 1974 behandelt. Drei Beiträge gehen auf die politisch inhaftierten Personen ein: ein erster zu den Inhaftierten aus der Algarve, ein zweiter gibt einem Widerstandskämpfer und Zeitzeugen das Wort, ein dritter behandelt allgemeiner die Haftregime politischer Gefangener in der Zeit der Diktatur. Schliesslich wird ein Blick auf die Haftbedingungen der Strafgefangenen vor der Revolution geworfen.
Im zweiten Teil dieses ersten Tages werden die Ideen und Ziele des Projektes sowie die bisherigen Ausstellungen präsentiert. Die zu eröffnende Ausstellung wird dann vorgestellt und die beiden Fotografen sprechen zu ihrer Vorgehensweise und ihren Bildern. Schliesslich werden einige Ergebnisse zweier Besucherbefragungen erläutert, die anlässlich bisheriger Ausstellungen durchgeführt wurden.
Um 19 Uhr findet die Eröffnung der Ausstellung statt.
Am zweiten Tagungstag, dem Samstag 20. April, geht es um den Einfluss der Revolution von 1974 auf die Haftbedingungen und die Entwicklung der Haftregime in Portugal. Dazu kommen neben Vertretern der portugiesischen Gefängnisverwaltung auch Vertreter der nationalen und internationalen Beobachtungsgremien (NPM; CPT; SPT) zu Wort.
Detailliertes Programm (pt/en)
Zusammenfassungen der Vorträge (pt/en)
Portimão - Livro resumos_Book of abstracts_final.pdf (570,7 kB)
Konferenz über Haftregime und Gefängnisarchitektur
Ende Oktober 2024
Universität Porto
Da es eine der Voraussetzungen des the portuguese prison photo project ist, die Persönlichkeit von Menschen zu schützen, denen die Freiheit entzogen wurde, konzentriert sich die Ausstellung 2024 wie die vorherigen in den Jahren 2017, 2019 und 2022 auf die Gebäude und Wohnräume. Die Fotos zeigen Gebäulichkeiten, Räume und Zellen in denen Menschen oft den grössten Teil eines Tages verbringen müssen. Es sind Umgebungen, in denen sich einzelne Inhaftierte über längere Zeiträume werden aufhalten müssen. Diese Fotografien erforschen gelebte Architektur, hinterfragen die Konzeptionen von Gefängnisarchitektur und weisen auf die Bedeutung der Erforschung des Designs neuer Gefängnisse hin.
Ausgehend von diesen Feststellungen zielt diese Konferenz darauf ab, die Beziehung zwischen Gefängnisarchitektur und -design und einigen zentralen Elementen zu untersuchen, die der Funktionsweise und Erfahrung von Gefängnissystemen innewohnen, wie z. B. dem Prozess der Anpassung an die Inhaftierung und den von Insassen erlebten Emotionen. Diese Konferenz wird von dem Wunsch geleitet, eine vergleichende Analyse der Erfahrungen in verschiedenen Ländern in Bezug auf diese Elemente durchzuführen.
Parallel dazu ist geplant, eine Fotoausstellung der vergangenen vier Ausstellungen im „simulierten Gefängnis“ der Fakultät für Kriminologie, die in der Rechtsfakultät der Universität Porto eingerichtet ist, zu zeigen.
Die Konferenz wird an der juristischen Fakultät der Universität Porto durchgeführt. Sie wird organisiert von Gilda Santos, Cândido da Agra, Mélanie Mesquita Tiago und Daniel Fink.